Das Ensemble rückte in diesem Konzert Komponisten mit einem Jubiläum in den Fokus und brachte selten zu hörende Werke zur Aufführung. Unter der bewährten Leitung von Kirchenmusikdirektor Thomas Gindele - und begleitet von Rainer Maria Rückschloss an Klavier und Orgel - erklangen „Psalm 100“ von Knut Nystedt (1915-2024), Teile der „Missa secundi toni“ von Franz Tuma (1704-1774), das „Cantique des Jean Racine“ von Gabriel Fauré (1845-1924), ein „Ave Maria“ von Karl Jenkins (*1944), sowie für Orgel solo von Theodore Dubois (1837-1924) „In Paradisum“ und die Sonate in F-Dur von Johann Melchior Dreyer (1746 – 1824).
Besonders hervorzuheben sind drei Werke des Schweizer Komponisten und Musikers Emmanuel „Mani“ Planzer (1939-1997), der in diesem Jahr seinen 85. Geburtstag begangen hätte. Dieser hatte sich in der Schweiz um die Verbreitung und Etablierung des Jazz verdient gemacht, geriet aber durch seinen frühen Tod weitgehend in Vergessenheit. „Vocal16“ führte auf Einladung bei einem Festival in der Zentralschweiz verschiedene Chorwerke Planzers auf, die eigenes editiert wurden. Im Konzert waren drei geistliche Chorwerke „Es flog ein Täublein weiße“, „Singen will ich Schöpfer“ und ein „Josefslied für ein Marienkonzert“ zu hören. Die ersten beiden Werke sind stilistisch klassischer gesetzt und zeigen Planzers Kunstfertigkeit für seine Chöre gute und dienliche Chorwerke zu setzen, die in ihrer Schlichtheit schön klingen. Mit „Singen will ich Schöpfer“ ergibt sich sogar eine Verbindung in das Filstal, da Planzer hier einen Text von Daniel Schubart vertont, der auch in Geislingen/Steige wirkte.
Das Josefslied besticht vor allem durch seine modernere Tonsprache und die ungewöhnliche textliche Auseinandersetzung mit dem heiligen Josef. Auch an der Orgel erklang ein Werk mit lokalem Bezug: die Sonate in D-Dur, op.55 ("Jubiläumssonate") von Christian Heinrich Fink (1831-1911), Organist an der Stadtkirche in Esslingen/Neckar. Diese Sonate schrieb Fink für das 25. Regierungsjubiläum von König Carl von Württemberg.